RNDM
Ghost Riding
Caroline/Universal
Drei etablierte US-Rocker finden den Weg auf die Tanzfläche.
Wenn ein paar namhafte Musiker ein Projekt gründen, dann werden sie gerne zu Superbands hochstilisiert. Was sich in den meisten Fällen als Fehleinschätzung herausstellt. Deswegen wird der Begriff hier nicht fallen. Auch schon deshalb, weil das Debüt ACTS von RNDM („Random“ gesprochen) 2012 enttäuschte, weil es nicht wusste, ob es sich für Poprock oder Alternative entscheiden soll.
Da reichte auch die Tatsache, dass ACTS ein innerhalb von ein paar Tagen aufgenommener Schnellschuss ist, nicht als Entschuldigung. Immerhin besteht das Trio RNDM aus dem veritablen Singer/Songwriter und Gitarristen Joseph Arthur, der noch als Maler und Designer arbeitet, und in Europa seit Ewigkeiten auf seinen Durchbruch wartet. Komplettiert wird die Band vom Trommler Richard Stuverud (Three Fish, War Babies) und dem Pearl-Jam-Bassisten Jeff Ament. Im Gegensatz zu Arthur liegen die Wurzeln der beiden in der Grunge-Szene von Seattle, was auf GHOST RIDING aber noch weniger eine Bedeutung spielt als auf ACTS. Dafür finden die drei, die sich schon sehr lange kennen, nun besser zusammen und der Bandname (zu Deutsch: „ungeordnet“, „willkürlich“) verliert seinen Sinn.
Vier Jahre nach dem Erstwerk reißen die Nordamerikaner das Ruder rum und streichen das Alternative vor dem Rock, um sich hier und da U2 wie in „Stray“ gefährlich zu nähern. Muss man mögen, diesen leicht pathetischen, melancholischen Rock, der ohne Jugendlichkeit daherkommt. Kurioserweise liegen die Stärken auf GHOST RIDING da, wo man sie nun gar nicht vermutet. Nämlich dort, wo RNDM die Keyboards warm laufen lassen und die Rhythmen hochfahren. Dann, wie in „Got To Survive“ oder „NYC Freeks“, präsentieren sich RNDM von einer souligen Disco-Seite. Und für ein Rock-Trio, dass zusammen ungefähr 150 Jahre zählt, bewegen sie sich recht elegant und unpeinlich über die Tanzfläche. Das hätten Hot Chip kaum besser machen können.