Queen + Adam Lambert
Live Around The World
Universal (VÖ: 2.10.)
Eine der besten Tribute-Rockshows der Welt für zu Hause.
9 Jahre nach dem Tod des unersetzlichen Freddie Mercury machen Queen-Gitarrist Brian May und -Drummer Roger Taylor nun schon seit elf Jahren gemeinsame Sache mit dem US-Sänger Adam Lambert. Bassist John Deacon hat sich 1997 ins Privatleben zurückgezogen. Ab und an tauchen Videos auf, in denen er sich gegen aufdringliche Autogrammjäger wehren muss. May und Taylor hingegen können vom Scheinwerferlicht nicht genug bekommen – und warum sollten sie sich auch zurückziehen, wenn die Massen wollen, dass die Show weitergeht?
AmazonEtwa eine halbe Million Menschen hatten Tickets für die 27 Gigs der nach dem blockbustenden Film benannten „Rhapsody“-Tour, die die Band für diesen Sommer geplant hatte. Diese sollen jetzt neben dem ersten weltweit veröffentlichten Live-Album des Trios (bereits 2014 war nur in Japan LIVE IN JAPAN erschienen) getröstet werden. Mal vom unpassend angegrungeten Coverdesign abgesehen (hier immerhin einigermaßen gut zu sehen: Taylor hat sich in hohem Alter umfassend tätowieren lassen; „It’s my way of saying ‚fuck you!‘“, sagt er) kann das sogar funktionieren. Lambert macht seinen Job bekanntermaßen großartig, indem er gar nicht erst versucht, Mercury zu imitieren.
Letzterer stiehlt ihm dann natürlich dennoch die Schau: als Hologramm im „Ay-oh“-Publikumsdialog in der Wiederaufführung des legendären „Live Aid“-Sets im Rahmen des „Fire Fight Australia“-Benefi zkonzerts aus dem Februar dieses Jahres. Weitere Besonderheiten sind die Bandfassungen von Mercurys Solonummern „Love Kills“ und „I Was Born To Love You“. Queen sind am 24. November 1991 gestorben. Was May und Taylor seither mit ihrem Nachlass veranstaltet haben, war teilweise haarsträubend. Doch für ihre Tribute-Show mit Adam Lambert muss sich niemand schämen.