Qluster :: Antworten
Roedelius und Bock schließen ihre Trilogie zum experimentellen Klavier ab.
Berlin kann vieles sein, offensichtlich auch eine gemütliche, verträumte, geradezu federleichte Stadt. So scheint die Metropole zu wirken, wenn man sie um Mitternacht von einem Klavierhocker aus betrachtet, der hinter einem Steinway in der Philharmonie steht. Das war jedenfalls die Versuchsanordnung, in der Qluster im Januar 2007 Antworten aufnahmen und die durch Improvisation entstandenen Stücke von „Nachts in Berlin 1“ bis „Nachts in Berlin 7“ durchnummerierten. Nach Rufen und Fragen schließt dieses Album eine Trilogie ab, in der der 1934 geborene Hans-Joachim Roedelius, Krautrock-Pionier und Klavier-Autodidakt, und der 39 Jahre jüngere Onnen Bock, Tontechniker an Berliner Philharmonie und Volksbühne, in vertrauten Klangwelten neue Strukturen suchten. Diesmal beschränken sie sich auf das Zusammenspiel zweier Flügel, das nur selten durch eine Klangschale ergänzt wird. Roedelius und Bock werfen sich die Harmonien und Melodien zu, reagieren und ignorieren, perlen so vor sich hin, fassen konzentriert zusammen, entdecken in der Schlichtheit der Anordnung bisweilen erstaunliche Schönheit. Tatsächlich würde man sich Berlin bisweilen so entspannt wünschen.
Key Tracks: „Nachts in Berlin 2“, „Nachts in Berlin 5“
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