Purity Ring
Womb
4AD/Beggars/Indigo (VÖ: 3.4.)
Der Electro-Pop des kanadischen Duos bleibt in bekannten Fahrwassern – und lässt leider neue Ansätze vermissen.
2012 traf das Purity Ring-Debütalbum SHRINES voll den Zeitgeist, reihte sich in eine Soundästhetik ein, die von Acts wie Fever Ray oder Grimes geprägt wurde. Frickeliger Electro-Pop, angereichert mit Elementen aus Witch House, tiefen elektronischen Beats und gepitchten Vocals, der traumhaft und geheimnisvoll daherkam.
AmazonDieser „Future Pop“ klang auf dem zweiten Album ANOTHER ETERNITY aus dem Jahr 2015 weniger düster, sondern softer und zugänglicher. Auch auf WOMB bleibt das Duo um Sängerin Megan James und den Beatmaker Corin Roddick in der Komfortzone: Das sorgt für viele Routineübungen, aber auch für einige Glanzmomente. So ist der smoothe Electro-Pop-Song „Peacefall“ eingängig und schön, wirkt mit seinem auf die Wiederholungen der Worte „into, into the light“ ausgelegten Refrain fast schon transzendental.
Die großen Emotionen und die inneren Konflikte, die auf WOMB thematisiert werden, kommen mitunter überaus aufrichtig zur Sprache, wie in „Pink Lightning“, in dem James im Refrain sehr direkt singt: „It feels like I can’t stop crying“. WOMB beschert dem Hörer somit zwar einige Standout-Momente, nicht selten wirkt die Musik aber wie eine polierte Version des Altbekannten, den „Future Pop“ machen inzwischen andere.