Planetary Assault Systems
Arc Angel
Ostgut Ton/Rough Trade
Der englische Produzent Luke Slater führt seinen Sound zu den Grundlagen des Techno zurück.
In einem kurzen Track schaut er zunächst in die Vergangenheit. Er zeigt, wie es sich anhörte, als man früher eine Audio-Kassette in den Player legte. Das ist ein ungewöhnlicher Start für Luke Slater, der hier als Planetary Assault Systems firmiert, einem seiner vielen Pseudonyme. Der Produzent will zeigen, in welcher Zeit man lebte, als er 1989 seine erste Single veröffentlichte und welche Tonträger damals die Entwicklung der Musik beeinflusst haben. Das ändert jedoch nichts an seinem festen Glauben, dass er den Techno voranbringen muss. Wie das geht, kann man zum Beispiel in „Message From The Drone Sector“ inspizieren.
Ein Beat pumpt sanft im Hintergrund und darüber erzeugen sich langsam ausbreitende Klangschwaden für eingängig hypnotische Wirkung. In „Merry Go Round“ tänzeln die Klänge tatsächlich wie auf dem Rummel, aber nicht so, dass man die Veranstaltung als erdrückendes Spektakel erlebt. Slater will nicht, dass ein Element alles überschattet. Er will natürlich, dass man zu seinen Tracks tanzt, aber in den 96 Minuten Spieldauer dieses Albums will er auch Dinge zum Klingen bringen, die zu unserer Welt unentwirrbar hinzugehören. In „Behind The Eyes“ etwa hat man den Eindruck, dass er genau weiß, welche Art von Schauspiel hinter seinen Augen stattfindet. Er geht aber nicht zu weit. Er verfällt in keinen Erklärungsdiskurs und lässt dem Hörer genügend Raum für eigene Explorationen. Wer noch mehr Raum für Abstraktionen braucht, der sollte Chronicles I hören, das jüngste Album von Slaters Ambient-Projekt The 7th Plain.