Pixx

The Age Of Anxiety

4AD/Beggars/Indigo (VÖ: 2.6.)

Electro-Dreampop in Echtzeit: surreal und intim, bezaubernd und abschreckend.

Das Debütalbum von Hannah Rodgers, die als Künstlerin den Spitznamen ihrer Großmutter übernahm und sich Pixx nennt, liegt dem Label schon seit ein paar Monaten vor. Die Londonerin war selbst schon ungeduldig, die als Vorab-EP deklarierte erste Veröffentlichung liegt bereits mehr als zwei Jahre zurück. Aber bei 4AD erkannte man, dass sich diese Musikerin noch entwickelt: Auf der EP klang Pixx noch nach Schlafzimmer-Folk, akustische Gitarren gibt es auf THE AGE OF ANXIETY nun nicht mehr zu hören. Wenn überhaupt noch Gitarren, dann im Stil von Robin Guthrie von den Cocteau Twins, der es meisterhaft versteht, Wolkenkuckucksheim-Klänge zu erzeugen.

In diesem siebten Himmel will Pixx aber nicht bleiben, dafür ist das Irdische aktuell zu irritierend. „Everything Is Weird In America“ heißt ein Song, geschrieben noch vor der Trump-Wahl, aber zeitlos richtig. Musikalisch ist der Electro-Pop-Track nicht weit vom Mainstream entfernt, auch „Grip“ oder „Waterslides“ (notiert nach einem Albtraum über einen Aqua-Park) könnten im Formatradio laufen, wenn da nicht diese Widerhaken wären: Gitarren, die verkehrt herum spulen, Synthies, die mit voller Absicht einen Tape-Walkman mit leerer Batterie simulieren, und Pixx’ Stimme, die sich manchmal doppelt und dann klingt wie das Rufen aus dem dunklen Wald bei „Twin Peaks“. Angst vor Ohrwürmern hat die Britin jedoch nicht: Der Refrain von „The Girls“, gesungen zusammen mit Bruder Luke, verlässt einen so schnell nicht wieder.

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