Pan Daijing

Jade

Pan/Cargo (VÖ: 4.6.)

Die Experimente der chinesischen Wahlberlinerin setzen auf weniger Lärm und mehr Gefühl.

Dräuende, für ihre Verhältnisse aber beinahe schon zutrauliche Töne erzeugt Pan Daijing auf JADE. Mal singt die Chinesin ostentativ, mal spricht sie beschwörend, darunter liegt für gewöhnlich ein Teppich aus organischen und elektronischen Klangerzeugern, aus denen je nach Gusto Katharsis oder ritueller Drogenkonsum zu sprechen scheinen.

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Schon nach wenigen Tracks erklärt sich, wieso die Wahlberlinerin bereits den Zuschlag für Auftragsarbeiten für das Tate Modern, den Gropius Bau oder das Haus der Kulturen der Welt bekam: Alles klingt zeitgemäß, nach dem großen Kunstversprechen und dabei dennoch sinnig.

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Während „Tilt“ mit atonalen Querschüssen und elektronisch modifizierten Gurgelgeräuschen provoziert, folgt mit „Dust“ ein wundervolles mehrstimmiges Klagelied mit minimalistischer und pointierter Instrumentierung. Dieses Spannungsverhältnis reizt Daijing auf JADE nicht wie üblich ins Extrem aus: Ihr stellenweise gewaltsamer Konzept-Noise fehlt – dem Album schadet das nicht unbedingt.

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