Mudhoney
Digital Garbage
Sub Pop/Cargo
Die Grunge-Urväter werden dieses Jahr 30, von Altersmilde ist weder in Text noch Musik eine Spur zu vernehmen.
Wehende und arschlange Haare waren nur auf den frühen, für Grunge typischen Covern von Mudhoney zu sehen. Danach übernahm zumeist Illustrator Edwin Judah Fotheringham das Artwork. Auch das Cover von DIGITAL GARBAGE stammt wieder von ihm. Für das nun schon zehnte Studioalbum der Band aus Seattle wählte er ein ungewöhnliches, psychedelisches-futuristisches Design.
Das macht neugierig, vielleicht begeben sich die Alternative-Rocker ja auf Abwege. Ist aber meistens nicht so, Mudhoney konzentrieren sich frei von Ermüdungserscheinungen auf ihr Kerngeschäft und wüten in Bestform durch Proto-Punk (Iggy Pop sollte sie als Backingband verpflichten), schweren Indie-Rock, dem sie gelegentlich Blues-Elemente („Please Mr. Gunman“) zufügen. Zweimal überraschen sie sogar, „Kill Yourself Life“ ist ein schneller Power-Pop-Song, in dem sich eine Orgel breitmacht.
Der beste Song von DIGITAL GARBAGE heißt aber „Night And Fog“, ein verschleppter Heavy-Psych-Rock-Trip. Natürlich komplett analog, in diesem Album findet sich weder Digitales noch Müll. Sänger Mark Arm hat sich allerdings in seinen universell gehaltenen Texten Gedanken zum Internet gemacht.
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