Molly Burch
Romantic Images
Captured Tracks/Cargo (VÖ: 23.7.)
Statt Twang-Gitarren nun Synthies und Disco-Groove, aber origineller wird’s leider nicht.
Retro, gediegen, ein wenig divenhaft gar – so kennt man Molly Burch. Bislang allerdings kultivierte die Südkalifornierin mit dem Abschluss in Jazzgesang einen schwofigen Pop-Noir im Stile der 50er und 60er. Auf ROMANTIC IMAGES knüpft Burch nur noch im Opener „Control“ sowie im passend betitelten Schlussstück „Back In Time“ an frühere Vintage-Tage an.
AmazonDarüber hinaus verortet sie sich stabil in den 70er- und 80er- Jahren, zwischen schimmernd-schmachtigem Synthiepop und funky groovendem Disco-Soul. Originell ist das weiterhin nicht, funktioniert aber gelegentlich, etwa wenn „Took A Minute“ und „Emotion“ zum entspannten Hüftschwung auf der Poolparty einladen.
Weniger überzeugt Burchs Mischung aus lyrischer Simplizität und stimmlicher Überambitioniertheit. Ihre klischeehaften Zeilen über Liebe und Selbstliebe trägt sie zuweilen mit der gehauchten, modulierten Exaltierheit einer Kate Bush oder Mariah Carey vor. Sie habe noch nie so sehr nach sich selbst geklungen wie auf diesem Album, sagt Molly Burch. Keine sehr vielversprechende Aussage.