Malky

Soon

Eighty Days/Rough Trade

Der Elektro-Soul aus Leipzig klingt zwar sehr professionell, aber auch arg steril.

Auch wenn man beim Blick auf die Charts leicht den Eindruck gewinnen könnte: Popmusik funktioniert schlussendlich halt doch nicht nach dem Baukastenprinzip. Denn eigentlich machen Malky auf ihrem Debütalbum SOON alles richtig: Das Duo aus Leipzig bedient sich skrupellos aus dem Fundus der Soul-Geschichte, lässt den Rhythmus lasziv schleichen, singt ein bisschen von der Liebe zum lieben Gott und sehr viel von der Liebe zum anderen Geschlecht.

Wenn die Gefühle überhand nehmen, also eigentlich immer, dann grummelt und knarrt, ächzt und stöhnt die Stimme. Trotzdem, und hier beginnt das Problem, hat man stets den Eindruck, Emotionen werden nur simuliert, die Entäußerung ist nur abgeschaut. Sänger Daniel Stoyanov und Produzent Michael Vajna arbeiteten bislang vor allem als Auftragsschreiber und nun scheint es, als gelinge es ihnen nicht, die eigene Professionalität abzuschütteln.

Zwar lassen sich auf SOON durchaus stimmungsvolle Songs finden wie den dank seiner schaurigen Atmosphäre gelungenen Titelsong. Zwar brechen immer wieder originelle Ideen wie der als ironischer Kontrapunkt fungierende Kinderchor in „History Of Broken Hearts“ die allzu ordentliche Stimmung auf. Im Großen und Ganzen aber ist SOON zu aseptisch.