Lord Kesseli & The Drums
Melodies Of Immortality
Irascible/Cargo
Klingt wie von ganz weit weg, kommt aber aus der Schweiz: cineastischer, aufwühlender Mix aus Krautrock, Shoegaze und Sci-Fi-Psychedelia.
Dominik Kesseli ist ein gut vernetzter Typ: er ist Teil des (zurzeit inaktiven) Indie-Folk-Duos A Crashed Blackbird Called Rosehip und Drummer des Mundart-Pop-Projekts Stahlberger. In Lord Kesseli & The Drums kann er sich als zauseliger Zampano nach Lust und Laune austoben und tut das auf eine unerhört hörbare Art und Weise: Auf deren zweitem Album MELODIES OF IMMORTALITY hat er die krautrockigen Anleihen von Stahlberger importiert und mit Klangwänden und –welten kombiniert, die wirken, als wären sie aus einem Fantasy-oder Sci-Fi-Film entnommen.
„Melody Of Immortality“ ist um ein Gitarrenriff gebaut, das an Metallicas „Welcome Home (Sanitarium)“ denken lässt, geht dann in einen Proto-Techno-Part über und gibt sich schließlich vollends seinen Death-Metal-Fantasien hin. „Wizard“ verpackt mystisch-schräge Lyrik („I hover over the world playing darts, lord of the universe breaking hearts“) in Sigur-Rós-eske Elegien, das motorisch vor sich hin klackernde „Hail To The Economy“ ist ein Kommentar zur düsteren geopolitischen Lage „Braindead party, rich unknown super god, you look kind of arty. Let’s start another war“
Das klingt hingeschrieben etwas konfus, aber Kesseli hat das Melodiegespür eines Jason Lytle und die Vorstellungskraft eines unter der Decke H.P. Lovecraft lesenden Teenagers, und was er auf diesem Album geschaffen hat, ist manchmal mitreißend und immer unterhaltsam.
Klingt wie: Pink Floyd: THE DARK SIDE OF THE MOON (1973) / Grandaddy: THE SOPHTWARE SLUMP (2000) / My Bloody Valentine: MBV (2013)
AmazonHier MELODIES OF IMMORTALITY von Lord Kesseli & The Drums im Apple-Music-Stream hören:
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