LL Cool J

THE FORCE

Virgin/Def Jam (VÖ: 6.9.)

Altern in Würde: Die Oldschool-Rap-Größe entdeckt die Politik.

Vierzig Jahre ist es her, dass der 16-jährige James Todd Smith bei seinen Großeltern erste Rap-Tapes aufnahm, die ihm schließlich einen Plattenvertrag bei dem frisch gegründeten und schon bald legendären Label Def Jam einbrachten. Im Sinne seines Künstlernamens LL Cool J (Ladies Love Cool James) brauchte er viel Liebe („I Need Love“), aber fand einen Mittelweg zwischen hartem Straßenrap und softer Playboy-Musik, die ihm zwar nicht nur Freunde in der Underground-Rap-Szene seiner Heimatstadt New York, aber immensen kommerziellen Erfolg einbrachte. Nun meldet sich LL Cool J nach längerer musikalischer Auszeit zurück.

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Und dieses Comeback ist durchaus ein überraschendes, denn dem zu seinem Markenzeichen gewordenen Liebeskitsch im 90er-Jahre-Gewand schwört der vierfache Vater altersgerecht ab. Schon der Opener „Spirit Of Cyrus“ setzt mit einem Fokus auf die eigenen Rassismuserfahrungen einen ernsteren Ton. Die elf Jahre, die seit seinem vergangenen Album AUTHENTIC ins Land gezogen sind, haben mit Black-Lives-Matter-Movement und Coronapandemie den (ehemaligen) Lady-Lover offensichtlich politisiert. Das sich hier artikulierende schwarze Selbstbewusstsein bildet einen zukunftsoptimistischen Kontrast zu den anderen Rap-Größen einer vergangenen Ära wie Busta Rhymes, Nas, Eminem und Snoop Dog, die eher in Nostalgie schwelgen.

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