Liars
The Apple Drop
Mute/Rough Trade (VÖ: 6.8.)
Am Ende kommt aus dem digitalen Fleischwolf von Angus Andrew immer Uneasy Listening.
Von widerborstigem Art-Punk über tribalistisches Getrommel bis hin zum dunklen Ambient-Gefrickel: Eine ordentliche Portion Beklommenheit gehört bei den Liars stets zum Geschäftsmodell. Das ist auf THE APPLE DROP nicht anders, das nach einigen Alleingängen von Angus Andrew wieder mit Bandunterstützung entstand, bevor Ersterer das Material noch einmal durch den digitalen Fleischwolf drehte.
AmazonGleich der Opener „The Start“ schleicht sich in gemächlicher Bedrohlichkeit an, mit pluckernder Elektronik, Stakkato-Gitarre, raumgreifenden Drums und einem Angus Andrew, der zugleich benebelt und lauernd wirkt. Und so geht es weiter auf Album Nummer zehn: Mit einer Fusion aus synthetischen und organischen Sounds kreiert Andrew eine eindringliche, unheilsschwangere, bisweilen psychedelische Atmosphäre, in der Unbehagen und wohlige Schauer fließend ineinander übergehen.
Mit Zupf-, Streich- und Tasteninstrumenten sorgt Multiinstrumentalist Cameron Deyell dabei für ungewohnte Klangakzente, während Schlagzeuger Laurence Pike das Album auf Trab hält und Ausbrüchen wie den Sonic-Youth-haften Rocker „My Pulse T o Ponder“ imposante Macht verleiht. Uneasy Listening mit Dynamik und berückenden Momenten. Und erneut ein Liars-Klassiker.