Leila :: U & I
Warp/Rough Trade
Electronica: Die gebürtige Iranerin geht ohne Netz und doppelten Boden erst mal in die Extreme.
Mehr als ein elektronisches Fingerschnippen braucht der Track nicht, um diesen speziellen Jive zu kriegen. Die Stimmen von Leila Arab und Mt. Sims mischen sich zu einer weiteren Klangschicht, die von Spielkonsolensounds und Synthieklangfetzen gerade so viel zerstört wird, dass das Stück nicht kippt. Nirgendwo gelingt das der gebürtigen Iranerin Leila so gut wie auf der vorab veröffentlichten Single „(Disappointed Cloud) Anyway“. Die Balance wird nur so weit in Frage gestellt, wie es der rote Faden der Musik verträgt. In einem Elektro-Noise-Track wie „Colony Collapse Disorder“ sind kaum mehr Strukturen hörbar, zwischen den Beats und verfremdeten Gesängen fallen alle Linien zusammen, es bleibt die Aufregung des Sounds. Dass das nicht über die Strecke eines Albums trägt, ist auch klar. Aber just in dem Moment, da du dich von U & I verabschieden möchtest, tritt eine irrsinnige Synthiehookline in einen Track und der dazu maßgeschneiderte gerade Beat trägt dich auf den nächsten Dancefloor aus deiner Halluzination („Boudica“). Vielleicht klangen ihre Arbeiten mit Martina Topley-Bird und Terry Hall heimeliger, eingängiger, mit Mt. Sims geht Leila ohne Netz und doppelten Boden erst mal in die Extreme.
Key Tracks: „(Disappointed Cloud) Anyway“, „Boudica“
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