L.A. Salami
The Cause Of Doubt & A Reason To Have Faith
Sunday Best/Pias Coop/Rough Trade (VÖ: 17.7.)
Eine verwaschene Folk-Pop- und Ambient-Platte, die nie bleibt, was sie zwischenzeitlich verspricht.
Nach 30 Sekunden scheint dieser Song sich im Keyboardrauschen auf eine größere Ambient-Strecke zu begeben. Nach einer Minute und 30 Sekunden schwebt Lookman Adekunle Salami im Gesang durch Klangwolken. Nach drei Minuten steht die Musik beinahe still. Dann gibt der Mann den Troubadour zur akustischen Gitarre, den wir auf den bisherigen zwei Alben lieben gelernt haben. Nach vier Minuten treten E-Gitarren in den Song, die jemand von der ersten oder zweiten Platte von Velvet Underground kopiert haben könnte, bei Minute 5:30 kommen Noises ins Spiel…
AmazonWir wollen ja nicht spoilern und behalten die restlichen fünf Minuten des ersten Songs auf dem neuen Album des Briten jetzt für uns. Es ist das Titelstück, es stellt große philosophische Fragen über uns und die Welt und breitet das Spektrum des Künstlers gleich einmal komplett aus, ohne sich nur eine Sekunde gedehnt anzufühlen.
THE CAUSE … ist ein Konvolut aus Klängen, wie wir es von Salami kaum erwarten durften. Im Zentrum steht immer noch der Storyteller, der sich mit den Verwerfungen auseinandersetzt, die bis in sein Dasein reichen. Er bewegt sich mit traumwandelnder Stimme diesmal aber auf einer Palette recht unwirtlicher Sound-Layer – und dann wieder ist es ein üppiges Streicherensemble, das ihn geradezu umfängt. Am Ende steht ein Remake seines Supersongs „The Talisman On The Age of Glass“ als spacige Chillpop-Ansage. „Future condenses past, yet I want for nothing in the age of glass.“