Kristin Hersh

CLEAR POND ROAD

Fire (VÖ: 8.9.)

Maximal minimale Riot-Americana aus dem tiefen Wald.

Kristin Hersh ist zweifellos eine der hardest working women in rock business: Mit ihren Bands Throwing Muses und 50 Foot Wave veröffentlichte sie in den letzten zwei Jahren jeweils sehr gute Alben, in Marita Stockers Dokumentarfilm „Rock Chicks – I Am Not Female To You“ sieht man sie als unermüdliche Solo-Singer/Songwriterin durch die USA fahren und in kleinen Clubs auftreten. Der Drang zum überbordenden Output gehört zu Hersh ebenso wie wiederkehrende psychische Zusammenbrüche, die sie mit Auszeiten in der Wildnis verarbeitet.

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Hershs neue Soloplatte ist die Essenz eines langen Roadtrips mit ihrem jüngsten Sohn (insgesamt hat sie vier). Ein Straßenschild aus einem Second-Hand-Shop diente als mentaler Wegweiser und wurde zum Albumtitel: CLEAR POND ROAD klingt wie ein Kammerspiel aus einer Blockhütte mitten im tiefen Wald, das Lagerfeuer glimmt noch, in der Ferne fangen die ersten Vögel an zu zwitschern. Anders als auf Hershs Band-Alben gibt es hier keine heftigen Laut-Leise-Kontraste, kein aggressives Shouting. Die Instrumentierung der Songs ist maximal minimal: Cello, Gitarre, Glockenspiel – und Hershs Stimme, die inzwischen fast so kratzig klingt wie Marianne Faithfull.

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„St. Valentine’s Day Massacre“ kommt mit einer trügerisch verträumten Melodie daher, „Thank You, Corner Blight“ steigert sich mit dräuenden Streichern zur unheimlichen Americana-Vision Dandelion“ zieht seine Eindringlichkeit aus dem Zusammenspiel der hörbar gezupften Gitarre und Hershs Vocals, die selbst in leiser Tonlage von unfassbarer Intensität sind. Eine ruhige Platte, aber kein Soundtrack zum Entspannen.

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