Kelly Lee Owens
DREAMSTATE
Virgin/Universal (VÖ: 18.10.)
Die walisische Elektronikproduzentin drängelt sich euphorisch in die erste Reihe des Dancefloors.
So unterschiedlich sie auch sein mögen, die drei bisherigen Alben der walisischen Elektronikproduzentin Kelly Lee Owens eint vor allem eines: Owens’ Fähigkeit, hypnotische, fast meditative Momente zu erschaffen. Auf ihrem letzten Album LP.8 (2022) platzierte sie diese in einen introspektiven Fiebertraum, doch damit ist jetzt Schluss: Mit DREAMSTATE schlägt sie auf die große Glocke zwischen London und Detroit, ohne ihren hypnotischen Signature-Sound zu vernachlässigen.
AmazonIhre Gäste tragen große Namen, darunter Bicep, Tom Rowland (Chemical Brothers) und George Daniel (The 1975), auf INNER SONG (2020) kam noch der weniger dem Mainstream zugetane John Cale zu Besuch. Wo der Album-Opener „Dark Angel“ ein wenig Rave-Melancholie von Jamie xx ausborgt, folgt mit dem Titelsong „Dreamstate“ ein euphorischer Sog, mündend in einer quietschenden Acid-Roland 303.
Geboren aus der Entdeckung ihrer inneren Euphorie sei auch die Single „Love You Got“, so Owens, und wer würde ihr das angesichts dieses den Dancefloor mit Freude befeuernden, Kevin Saunderson fröhlich grüßenden Techno-Bangers nicht glauben? Nur zwei Songs laden nicht zum Feiern ein, darunter der Albumcloser „Trust And Desire“, der die Party liebevoll in Streicher-Melancholie beendet. Zwischen Jon Hopkins, Caribou und Four Tet gelingt Kelly Lee Owens ein Dancefloor-Album, das von intimen Gefühlen bewohnt wird. Hypnotisch und euphorisch zugleich.
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