Jungle

Loving In Stereo

Caiola/Rough Trade (VÖ: 13.8.)

Die Disco-Funker schleifen ihrer früheren musikalischen Sorglosigkeit endgültig die Kanten ab.

Jungle ist eine britische Disco-Funk-Band. Was ist Disco-Funk? Nun, das wird klar, wenige Sekunden nachdem ihr Hit „Keep
Moving’”, eindeutiges Zugpferd des neuen Albums LOVING IN STEREO, ertönt, der baffen Hörer*innen schon längst aus Film und Fernsehen, aus Radio und Werbespots bekannt sein dürfte.

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In dieser Welt ist die Musik noch deutlich größer als ihre Autor*innen, einfach, weil sie sich dank der Verwertungslogik so sehr verselbstständigt, dass sogar selbsternannten Auskenner*innen beim Melt Festival der Glitzer im Gesicht vor Stirnrunzeln verschmiert, angesichts der Frage, wer da vor ihnen auf der Bühne steht.

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Dabei haben Jungle musikalisch definitiv was zu bieten: Angenehme Bassläufe, hoch gesungene Refrains, stimmlich zwischen Pharrell Williams und Mika, und ein nicht wirklich bestreitbares Gefühl für die richtige Note zur richtigen Zeit liefern die maximal kommodifizierte, sorglose Berieselung. Oder, um es wohlwollender (sprich: wie im Pressetext) zu formulieren: „Eine Dancefloor-Platte für die Post-social-distancing-Zeit.” Alles Ansichtssache.

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