Joplyn :: Pappelallee

Berlins vielleicht nächster Star hat Booka Shade beim Deep-House-Basteln richtig gut zugehört.

Allzu oft haben Künstler*innen aus Berlin nicht die Ausstrahlung, die schon aus der Entfernung verheißt: Jawoll, das hier ist nicht nur ein Star für den Kellerclub oder das Pop-Förderstipendium, sondern jemand fürs internationale, gut (aber nicht zu gut) gebohnerte Parkett.

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Die deutsch-vietnamesisch-kanadische Sängerin Joplyn ist so ein Fall – wegen ihrer Ästhetik zwischen Björk (circa HOMOGENIC) und FKA Twigs, vor allem aber wegen der tollen Nachtmusik auf ihrem Debüt PAPPELALLEE, das R’n’B und mal zeitgemäße, mal retrofuturistische Electronica ähnlich zusammendenkt wie Banks. Einprägsam ist daran vieles, nicht nur die stumpfen Analog-Synthies im Identitätsbespiegelungssong „Mind Actress“.

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Um in Joplyns Sound etwas unerhört Neues zu erkennen, müsste man das „Hourglass“ – die Sanduhr – aus dem gleichnamigem Stück mit dem DJ und Produzenten Florian Kruse aber um einige Jahre zurückdrehen. Ihr Soundgerüst ist errichtet nach Vorbild der guten, alten Deep-House-Baumeister Booka Shade, die sie schon mit einem Remix gewürdigt haben. Um das FKA-Twigs-Versprechen einzulösen, weiß Joplyn aber zu gut, dass man über deren zerschnippelte Beats nur unnötig stolpert. Macht nichts: Wir wollen ihn ja auch sehen beim Wachsen, den womöglich nächsten Star aus Berlin.

„PAPPELALLEE“ im Stream hören:

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