Johnny Marr 

Call The Comet 

ADA/Warner  

Solider Britpop für Nostalgiker. 

Wer um Himmels willen berät die Britpopveteranen bei der Covergestaltung? Die Alben von Noel Gallagher sehen schlimm genug aus, aber Johnny Marrs Solodiskografie setzt noch einen drauf:  Alle drei Alben haben Cover, bei denen sich thailändische Bootleg-Ganoven bei ihrer Ehre gepackt fühlen würden.

Das Foto von CALL THE COMET zeigt das überbelichtete Gesicht des Gitarrengotts hinter blauen Dingern, dazu der Albumtitel in einer Schriftart, die Windows aus dem Word-Angebot genommen hat, weil sie nicht mal mehr von an sich selbst beschwipsten Hochzeitspaaren genutzt wird. Die Musik ist lange nicht so bräsig, aber so richtig zufrieden stellt die Platte nicht.

Marrs Debüt THE MESSENGER war 2013 eine ziemlich inkohärente Platte, bot aber ein paar ausgezeichnete Songs. Auf CALL THE COMET hat er seinen Sound gefunden, jedoch emanzipiert sich dieser häufig zu zwingend von allem, was an Marrs Gitarrenspiel für die Smiths erinnern ließe. Die Songs sind lang und träge wie Sirup, Echo & The Bunnymen klingen heute ähnlich, Britpop für Silver-Ager. Die Ausnahmen sind das flotte „Day In Day Out“ sowie „Hi Hello“, bei dem sich Marr nicht nur an die Melodie, sondern auch an die schwebenden Keyboards von „There Is A Light That Never Goes Out“ erinnert.

Sorry, aber das ist nun auch wieder zu dicht dran.

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