Joachim Franz Büchner Band
Ich bin nicht Joachim Franz Büchner
Buback/Indigo (VÖ: 24.9.)
Diskurs-Pop, der sich lustvoll verirrt zwischen den vielen Ebenen, die er aufmacht.
Was man wissen kann, aber nicht muss: Joachim Franz Büchner hat eine Geschichte im deutschen Pop in Hamburger Bands wie Bessere Zeiten, Erneuerbare Energien oder Bürgermeister der Nacht, die man kennen kann, aber nicht muss. Auf seinem ersten Soloalbum ICH BIN NICHT JOACHIM FRANZ BÜCHNER wird er unterstützt von Menschen, die ebenfalls eine lange Historie und zum Teil sogar Gegenwart haben in Bands wie Messer, Station 17, Die Heiterkeit, Jens Friebe oder Zucker.
AmazonDas sind die Fakten, die Songs sind locker swingende, sehr abgeklärte Spielchen mit Referenzen und Bezügen, Insider-Jokes und Nachrichten aus Außenseiter-Welten. „Zynismus ist einfach, aber was ist der Lohn?“, fragt Büchner, und natürlich kann man das verstehen als halbironische Anspielung auf die eigene Diskurs-Pop-Herkunft.
So funktionieren die meisten der Stücke, anschlussfähig bleiben sie vor allem in der eigenen Blase, aber die wird dann mit Reim-dich-um-jeden-Preis Zeilen wie „Er hat kaum etwas in petto / Höchstens ’nen Schuss Amaretto / Er lebt nicht wirklich im Ghetto / Er ist nur Habicht im Netto“ auch wieder vorgeführt. Man sieht, der Herr Büchner, der nicht Büchner sein will, liefert nicht nur „Aphorismen für ein besseres Leben“, lässt nicht nur einen Frauenchor „Ich bin die sanfte Revolution“ singen, sondern spielt vor allem ein Spiel mit vielen verschiedenen Ebenen. Dass er sich in denen mitunter selbst verirrt, macht sein Debüt eher noch lustiger.