Jeff Tweedy

Together At Last

Anti/Indigo (VÖ: 23.6.)

Der Singer/Songwriter interpretiert sich selbst: akustisch und sehr intim.

Susan Miller Tweedy hat im Netz ihre Krankenakte veröffentlicht, sie leidet unter einer seltenen Form von Blutkrebs und hat in den vergangenen drei Jahren mehr medizinische Eingriffe über sich ergehen lassen müssen, als einem menschlichen Körper zuzumuten sind. Statt zu klagen, sammelt sie Geld für die Krebsforschung, und ihr Mann Jeff Tweedy gibt unumwunden zu, dass der Kampf seiner Frau ihn immer wieder neu als Künstler motiviere. Der Wilco-Chef war früher ein spröder Zeitgenosse, der mit Befindlichkeiten wie Nostalgie wenig anfangen konnte. Heute ist er milder, fleißiger – und hat sogar Lust auf eine Werkschau.

TOGETHER AT LAST ist der Beginn einer Serie von Platten, auf denen Tweedy alte Songs neu einspielen will, akustisch und solo. Das ist in erster Linie etwas für Wilco-Fans, doch gleich das erste Album bietet ein paar wirklich interessante Aufnahmen. Mit „Hummingbird“, „Ashes Of American Flags“ und „Via Chicago“ spielt Tweedy Vorzeigestücke aus der besten ­Wilco-Phase, als die Band rund um die Jahrtausendwende damit liebäugelte, eine Art Americana-Radio­head zu werden. Bei diesen reduzierten Versionen geht die Magie zwar flöten, berührend ist sein Vortrag dennoch.

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