Jana Rush
Painful Enlightenment
Planet Mu (VÖ: 13.8.)
Die Footwork-Überwinderin taucht mit wuchtigen Bässen in geistige Untiefen hinab.
Jana Rush veröffentlichte erstmals Mitte der Neunzigerjahre als Protegée des Ghetto-House-Godfather DJ Deeon Musik und legte erst 2017 ihre verspätete Debüt-LP vor. Bereits das treffend PARIAH benannte Album bewies, dass der Footwork-Sound Chicagos für die Produzentin keine unabänderliche Blaupause, sondern dessen Parameter vielmehr nur den Ausgangspunkt für abenteuerliche Experimente darstellen.
AmazonAuch der Titel von PAINFUL ENLIGHTENMENT ist ein sprechender: Thematische Inspiration kommt direkt aus Schattenseiten der eigenen Psyche und der Sound spiegelt das wider wie ein verrußtes Kaleidoskop. Ein Track wie „Suicidal Ideation“ klingt wie eine übellaunige DJ-Screw-Interpretation wummernder Footwork-Rhythmen: schleppend, serotoninbefreit, klaustrophobisch.
Konziser lässt sich der Sumpf von Depressionen kaum zum Ausdruck bringen. Darin versinken wird Rush aber nicht. Schließlich ist auf dem Cover ein Semikolon zu sehen: Das Zeichen dafür, dass jedes Ende auch einen neuen Anfang darstellt.