Jamie T
The Theory Of Whatever
Polydor/Universal (VÖ: 22.7.)
Der Punk’n’HipHop-Heimwerker findet Gefallen am Hymnischen.
Es war keine Schreibblockade, die Jamie T zu einer sechsjährigen Auszeit zwang. Gut 180 Songs seien nach der Veröffentlichung von TRICK entstanden, allein: So richtig happy war er erst mal mit keinem. Die Initialzündung lag dann im bereits schubladenverstaubten „The Old Style Raiders“, einer zwingend ins Hirn sickernden Indie-Rock-Hymne samt Message wider die Teenage Angst: Kämpfe dafür, etwas im Leben zu finden, das dir wirklich etwas bedeutet.
AmazonSchönerweise hat Jamie T hier auch jenseits pädagogisch wertvoller Ratschläge einiges zu bieten. Der lässig hingerotzte Überschwang der frühen Wunderkindjahre mag im Lauf der Zeit zwar unter die Räder gekommen sein – was auch hörbar wird, wenn er etwa im melancholischen „St. George Wharf“ mit dem Blues dealen muss.
Dafür ist da jetzt eine Lust am Zitieren, die vom angedengelten New-Order-Bass in „90’s Cars“ über die recycelten Misfits in „British Hell“ bis hin zu den düster bratzenden Stranger-Things-Synthies in dem famosen Gangsta-Pastiche „Keying Lamborghinis“ reicht. Gut gereift, der Gute.