Idles

Ultra Mono

Partisan/PIAS/Rough Trade (VÖ: 25.9.)

Die Bristoler entdecken das Pathos der Working Class in zwölf rasenden Postpunk-Songs neu.

„Clack clack clack a clang clang! That’s the sound of the gun going bang bang. Tuka tuk tuk tuk tun tuka! That’s the sound of the drone button pusher.“ Wenn Joe Talbot das Wort ergreift, werden viele Adrenalinspiegel synchron ansteigen, das neue Idles-Album ULTRA MONO lässt den Vorgänger JOY AS AN ACT OF RESISTANCE (2018) in Sachen Stürmen und Drängen noch ein Stück hinter sich.

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Mit „War“ schickt die Band zum Auftakt einen Postpunk-Boliden auf eine Formel-1-Strecke, um den Lügnern und Brexit-Gewalttätern den Krieg im Geräusch zu erklären – das ist der Klang heiß laufender Motoren, der für dieses Album stehen wird und den wir nicht vergessen werden. „No Hallelujah, no Kingdom Come“, so geht das in „Grounds“ gleich weiter, jetzt holpert der Elektro-Punk gnadenlos über einen Hindernis-Parcours.

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Keine Atempause, Geschichte wird hier über die Strecke von 12 Songs zur Hölle gemacht, liest man diese Texte aber von der anderen Seite, sind es solidarische Grußbotschaften an die Working Class. Formuliert im Zustand völliger Aufgebrachtheit, mit irren und doch wieder reinsten Pop-Wortfetzen kombiniert: „Fee fee fi fi fo fum“ sprechsingt Talbot und findet im frisch geleckten Pathos Bilder aus der schwer bewaffneten Prosa: „I smell the blood of a million sons“.

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Das Pianointro in „Kill Them With Kindness“ dauert nur ein paar Sekunden an, dann steppen Idles im Stakkato über ein „Wah wah wah woop woop woop“ und das klingt wie eine Gewehrsalve auf die große Rock’n’Roll Freiheit in „Awopbopaloobopalopbamboom“. Rock’n’Roll heißt heute: Abstand halten, nicht anrühren, „your body is your body and it belongs to nobody but you“. Idles nennen ihre Songs Rezessions-Soul, und wenn wir uns der Young Soul Rebels erinnern, die Dexys Midnight Runners vor 40 Jahren ausriefen, dann geht das mit dem Soul in Ordnung.

ULTRA MONO im Stream hören:

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