I Don’t Know How But They Found Me
Razzmatazz
Fearless (VÖ: 16.10.)
Aufpolierter Meta-Mega-Pop, mal verspielt, mal sozialkritisch. Vor allem aber unberechenbar.
Mit großen Pop-Hymnen kennt sich Dallon Weekes aus, war er doch für mehrere Jahre Bassist bei Panic! At The Disco. Derweil konzentriert sich der US-Amerikaner gemeinsam mit Drummer Ryan Seaman auf I Don’t Know How But They Found Me. Nach einer EP folgt nun das Debütalbum des Duos aus Salt Lake City.
AmazonRAZZMATAZZ bietet eingängigen und vor allem hochpolierten Indie-Pop: Seine Songwriting-Skills stellt Weekes in Titeln wie „Mad IQs“, einem treibenden Popsong mit Ohrwurm-Qualitäten, unter Beweis. „Clusterhug“ klingt wiederum merklich nach den frühen Killers und kommt als Mini-Rock-Oper mit ordentlich Pathos daher. Als Spoken-Word-Einlage fungieren zwei kurze Computerstimmen-Interludes, die an OK COMPUTER erinnern und in denen mitunter von einer „more productive future“ (aus „Tomorrow People“) die Rede ist.
RAZZMATAZZ spart nicht an gesellschaftlichen Kommentaren: So geht es um Maschinen, um die moderne Welt und um den Gebrauch von Scheinmedikamenten. Doch was bei all der Sozialkritik vor allem hängen bleibt, ist der musikalische rote Faden: RAZZMATAZZ bietet irrwitzig überbordende Pop-Exzentrik, die wunderbar unterhält und nur selten überdreht wirkt.