Hushpuppies :: The Bipolar Drift

Differ-Ant/Cargo

Die lange Wartezeit hat sich gelohnt: Hushpuppies überzeugen auch 2011 mit wunderbar vitalen Popsongs.

Selbst die treuesten Fans hatten den Glauben an eine Rückkehr der Hushpuppies fast schon aufgegeben. Vier Jahre nach Silence Is Golden, dem wunderbaren zweiten Album, kommt das Quintett aus Frankreich nun mit einer neuen Platte zurück, die sofort Erinnerungen an alte Zeiten wachruft. Eigentlich hätte der dritte Longplayer ja schon zwei Jahre früher erscheinen sollen, doch mitten in der Produktion schloss 2009 ihr Label Diamond Traxx für immer seine Pforten. Ein harter Schlag, der die Band aber nur kurzfristig aus dem Gleichgewicht brachte. Auf Bipolar Drift erstrahlen ihre Popsongs in gewohnter Frische und Dynamik. Die Band um Sänger Olivier Jourdan und Gitarrist Cyrille Sudraud überzeugt auch diesmal wieder mit einer Handvoll erstklassiger Nummern, die die Konkurrenz, von den Kaiser Chiefs bis hin zu den Arctic Monkeys, in ihre Schranken verweisen. Es ist schon erstaunlich zu hören, mit welcher Leichtigkeit sich Hushpuppies in Songs wie „Okinawa Wage“ und „Low Compromise Democrazy“ in der reichhaltig bestückten Schatztruhe mit der Aufschrift „Sixties“ bedienen, ohne jemals auch nur in die Nähe platten Epigonentums zu kommen. Und das ist gerade im Jahr 2011 nicht unerheblich. Statt in die Retrofalle zu tappen, nutzen Hushpuppies ihr im Übermaß vorhandenes popmusikalisches Wissen dazu, sich von allen Fesseln zu befreien. Solange dabei am Ende tolle Songs wie „Zero One“ und „A Dog Day“ herauskommen, geht jedenfalls die Rechnung perfekt auf.

Key Tracks: „Every Night I Fight Some Giant“, „Low Compromosie Democrazy“

Jackie-O Motherfucker

Earth Sound System