Hot Chip

Freakout/Release

Domino/Good To Go (VÖ: 19.8.)

Die Briten wackeln mit Disco Noir zuverlässig zwischen Tiefenphilosophie und Tanzbodenstudio 54.

Fabelhaft, wie sich immer wieder zuverlässig dieser Hot-Chip-Effekt einstellt, auch auf dem verflixten siebten Album. Hot Chip waren immer „Made In The Dark“ und zugleich „Ready For The Floor“ – so auch auf FREAKOUT/RELEASE, das sowohl einen Verweis auf Chics „Le Freak“ („Ah, freak out! / Le freak, c‘est chic“) als auch einen auf das RELEASE-Album der Pet Shop Boys platziert. Sollte man Hot Chip fortan einfach die Hot Chip Boys heißen? Oder schlichter: Chip?

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Wie die Pet Shop Boys jedenfalls haben Hot Chip bislang das Kunststück vollbracht, noch nie ein Album vorgelegt zu haben, das nicht mindestens sehr gut wäre. Wobei Hot Chip im direkten Vergleich mit den PSB ja sogar über den Vorteil verfügen, dass sie gleich über zwei tolle Sänger verfügen, nicht „nur“ Alexis Taylor mit der markantesten Kopfstimme, die das Herz je gehört hat, sondern auch noch den stärker geerdeteren Joe Goddard.

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„Broken“ erinnert an französische Italo-Disco wie „Words“ (1982) von FR David und handelt vom schwierigen Unterfangen, psychodepressiven Freunden emotionalen Support anzubieten. Aber bei Hot Chip klingt sogar der Slow-Dancer „Hard To Be Funky“ tiefsinnigst, in dem Taylor tiefenphilosophiert, dass es schon echt schwer ist, sexy auszuschauen, wenn man nicht den Funk hat – oder funky, wenn man keinen Sex hat. Ob „Eleanor“ nun weiß, wo all die einsamen Menschen abtanzen?

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