Fritzi Ernst

Keine Termine

Bitte Freimachen/The Orchard (VÖ: 11.6.)

Jedem Anfang wohnt ein Schussel inne: Auch nach Schnipo Schranke gibt es noch Liebes-Trotz-Pop ohne Erhabenheit.

Fritzi Ernst hat KEINE TERMINE – wait for it – gemacht, ihr erstes Soloalbum nach dem Ende von Schnipo Schranke und einer Selbstfindungsphase inklusive Klavierbau-Ausbildung. Passenderweise im Vordergrund: Klaviertöne. Außerdem die Inszenierung jener schusseligen Weinerlichkeit, mit der schon Schnipo Schranke unverblümt gegen die Passivität des Ästhetischen aufbegehrt haben.

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Herausgekommen ist minimalistisch arrangierter, fahrig-cleverer Trotz-Pop. Zwischen den alten Bekannten Pups und Fick sorgt eine eigene, düstere Liebeskummerthematik für wirklich ergreifenden Tiefgang. Diese Thematik muss sich nur selten ironisch aufplustern, denn ihre Realität ist tragikomisch genug: „Heute war ein doofer Tag / Weil ich auf dem Boden lag“.

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Fröhliche Marschmusik in „Trauerkloß“ oder nervige Synthie-Dissonanzen in „Ich weiß“ sind nur die plakativsten Zeugen dafür, dass im Text-Musik-Verhältnis hier so einiges stimmt. Das kann jedoch weder in Bezug auf Fritzi Ernst noch auf Mit-Produzent Ted Gaier (Die Goldenen Zitronen) verwundern. Ahja: „Alles Liebe“ schielt in der Schlussmachkunst in Richtung Legendenstatus – und der Song ist auf KEINE TERMINE definitiv in guter Gesellschaft.

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