First Breath After Coma
Drifter
Omnichord
Postrockender Shoegaze: Das zweite Album der Portugiesen ist ein einziges Crescendo.
Verhallter, mehrstimmiger Gesang, Feedbackgitarrengewitter und Schlagzeugbecken, die wie Wellen an der felsigen Küste der Algarve zerschellen: „Salty Eyes“, der Opener des nun auch hierzulande erscheinenden zweiten Albums des portugiesischen Quintetts, gibt vor, was im Weiteren folgen wird: Eine sich konstant aufbauschende Hymnenhaftigkeit, die im finalen Crescendo kulminiert.
So durchwandert die Band aus der Kleinstadt Leiria etwa in „Blup“ gleich drei Musikrichtungen. Die poppigen, mit gefälliger Melodie, heimeliger Kopfstimme und schönen Drumbreaks gefüllten Refrains werden mit shoegazigen Gitarrenbrücken verbunden, nur um das adrette Konstrukt im letzten Drittel mit einem weitläufigen und wuchtigen postrockendem Klangspektakel in die Luft zu jagen.
Dass DRIFTER trotz der Jonglage auf dem Drahtseil des Orchestralen zu keinem Zeitpunkt das Gefühl der Schwere, das so viele artverwandte Werke in sich tragen, aufkommen lässt, ist wohl seine größte Leistung. First Breath After Coma wissen sowohl das Tempo als auch die Intensität ihrer Lieder hakenschlagend zu variieren und so auch einer schnell als nebensächlich empfundenen Klavierfigur, wie etwa in „Nagmani“, einen herausragenden Platz zuzuweisen.