Father John Misty

MAHASHMASHANA

Bella Union/Sub Pop/Rough Trade (VÖ: 22.11.)

Zwischen traumhaft und too much: Der Las-Vegas-Pop des Josh Tillman bleibt extravagant.

Geht’s nicht noch eine Nummer größer? Zum eröffnenden Titeltrack rollt MAHASHMASHANA, das sechste Father-John-Misty-Album, gut neun Minuten lang mit ausladender Las-Vegas-Wucht über einen hinweg. „A perfect lie can live forever / The truth don’t fare as well“, verkündet Josh Tillman, ein Saxofon trötet in die entgrenzte Orchester-Extravaganza und zum Schluss meint man, soeben sei ein Raumschiff abgehoben. Vielleicht auch ein paar Seelen, bezeichnet doch das Sanskrit-Wort „Mahāśmaśāna“ einen großen Feuerbestattungsort.

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Wie bodenständig Tillman kann, beweist er im sich anschließenden „She Cleans Up“ – stampfender Retro-Rock, der einfach Spaß macht. Aber meist geht’s ja bei FJM um mehr. Um mentale Gesundheit etwa, über deren Status als Goldenes Kalb heutiger Wohlstandsgesellschaften Tillman sich im schwelgerischen „Mental Health“ augenzwinkernd zu mokieren scheint. Anderswo flaniert man mit dem Showman durch allegorische Traumbilder und philosophische Weisheiten, erlebt in „Screamland“ ein synthetisches Inferno und in „I Guess Time Makes Fools Of Us All“ einen Disco-Jam in stoischer Maxi-Version.

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­MASHASHMASHANA ist ein Album, das Extreme auslotet, einem mit seinen Streichern die Ohren verklebt, dann wieder das Herzzerreißendste und Knackigste auspackt, was Josh Tillmans Katalog bietet. Too much? Gibt’s nicht.

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