Ex Hex
It’s Real
Merge / Cargo (VÖ: 22.3.)
Rock: Die Feierabend-Kapelle hat ein gefälliges zweites Album aufgenommen.
Die bekannteste Band, in der die aus Washington, D.C. stammende Sängerin, Gitarristin und Keyboarderin Mary Timony mitspielte, ist wahrscheinlich Helium: eine Alternative-Rock-Gruppe, die in den 90ern beim Indie-Label Matador zwei von Kritikern wohlwollend aufgenommene Alben veröffentlichte.
Danach machte Timony solo weiter, spielte mit Carrie Brownstein und Janet Weiss von Sleater-Kinney bei den fantastischen Wild Flag und gründete 2013 Ex Hex – eine Feierabend-Combo, deren drei Mitglieder den gemeinsamen Wunsch hatten, Musik zu machen, die nach „Jessie’s Girl“ von Rick Springfield klang. An dieser Zielvorgabe arbeiten sich Timony als Sängerin und Gitarristin, Bassistin Emily Wright und Drummerin Laura Harris weiterhin ab.
AmazonDabei dreht sich die Referenz-Windrose mal in Richtung Thin Lizzy („Tough Love“), mal zeigt sie faul auf The Replacements („No Reflection“), mal wedelt sie zwischen Doo-Wop und von Doo-Wop inspirierten Ramones-Songs hin und her („Cosmic Cave“), mal pendelt sie sich bei „I Want It All“ von Queen ein („Rainbow Shiner“). IT’S REAL ist leicht zu mögen: die Gitarren klingen knackig, die Rhythmusgruppe greift zackig ineinander. Einzig die Vocals gehen oft im großzügigen Hall und in unschlüssigen Melodien unter.