Erasure
The Neon
Mute/Rough Trade (VÖ: 21.8.)
Synthie-Pop für analoge Retro-Lovers.
Cool, dass Erasure immer weiter machen. THE NEON ist das 19. Album, und im Gegensatz zu den alten Kollegen Depeche Mode trieft in keinem Moment die Langeweile am eigenen Tun aus den Aufnahmen. Wahrscheinlich waren Andy Bell und Vince Clarke selbst überrascht, dass sie sich im Laufe der vergangenen 35 Jahren noch keinen Song übers Neonlicht geschrieben hatten, daher nun gleich THE NEON, das Album.
AmazonHatte sich das Duo zuletzt ein paar orchestrale Nachdenklichkeiten erlaubt, ist diese Platte ein rundum positiver, beinahe naiver Tritt in den Synthie-Pop-Po, durchaus vergleichbar mit dem jüngsten Album der Pet Shop Boys, HOTSPOT. „Hey Now (Think I Got A Feeling)“ heißt der erste Track, der einfach so tut, als sei 2020 ein stinknormales Jahr. Singt Bell hoch und laut, hat seine Stimme ein paar mehr Brüche als früher, doch das geht in Ordnung.
Super auch, wie Clarke weiterhin total viel Spaß daran hat, alte analoge Keyboards zu verkuppeln und auf diese Art einen Sound zu erschafft, der Mitte der 80er noch nach Zukunft klang, heute hingegen nostalgische Gefühle weckt – an eine Zeit zum Beispiel, in der Synthie-Popsongs wie „Fallen Angel“ noch auf Singles gepresst und millionenfach verkauft wurden.
THE NEON im Stream hören: