Drop Nineteens

HARD LIGHT

Wharf Cat/Cargo (VÖ: 10.11.)

Shoegaze, weitergemacht und weitergedacht: grandioses Comeback der Alternative-Ikonen.

Drop Nineteens waren eine dieser Bands, die stets ein, zwei Meter neben dem richtigen Stuhl saßen. Anfang der 1990er-Jahre, als Alternative Rock in den USA explodierte, schauten sie eher von der Seitenlinie zu, weil ihre Musik zu verkopft, zu verträumt, vielleicht auch zu verwaschen war. Gleichzeitig ist vor allem das erste der beiden Studioalben, das 1992 erschienene DELAWARE gut gealtert und bevorratet mit „Winona“ einen der schönsten Shoegaze-Songs überhaupt. 30 Jahre später hat sich an den Koordinaten der Band wenig geändert.

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Nach wie vor sind die Gitarren ineinander verknotet, dass es eine Freude ist; nach wie vor singt Greg Ackell mit kleinem Erstaunen große Melodiebögen, die manchmal von Paula Kelley erweitert werden. Aber: In die Shoegaze-Strukturen schieben sich Postrock-Muster, wobei sie damit gleichzeitig falsche Fährten legen, denn eigentlich ist es so: Drop Nineteens spielen Musik jenseits der Genres. Gitarrenrock, der abwechselnd explodiert und Scherben zusammenkehrt; zugleich traditionsbewusst – man hört hier auch die frühen Mercury Rev raus –und Musik zur Zeit. Erstaunlich. Und erstaunlich großartig.

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