Don Marco & Die kleine Freiheit
Gehst du mit mir unter
Off Label/Broken Silence (VÖ: 29.1.)
Auch die Schnauze voll? Womöglich gar eine ungestillte Sehnsucht nach der SPD? Da hätten wir diesen aus der Zeit gefallenen Deutschrock für Sie.
Es kommt öfter vor, dass jemand genug hat auf diesem Album. Mal das singende Individuum, das gerade seine Steuererklärung verfasst, mal eine diffuse kollektive Masse, die einfach nur noch weg will angesichts der ökonomischen Tatsachen. „Ich hab genug“, singt Markus Nägele, oder eben: „Wir haben genug“.
Denn: „Die Schere ist auf / Und sie geht nicht wieder zu / Schau über den Zaun / Nein, du gehörst da nicht dazu.“ Ja, echt, da stellt einer die Klassenfrage – und hat dazu eigens ein neues Projekt gegründet aus Kristof Hahn (Swans), Tim Jürgens (Superpunk) und anderen alten Bekannten.
Nägele, irgendwie auch schon immer zugange in Hamburg als Booker, Journalist, Lektor oder mit seiner Band Fuck Yeah!, hat für den großen Auftritt von Don Marco & Die kleine Freiheit erstmals deutschsprachige Songs geschrieben und bringt nun das blöde Problem mit dem Kapitalismus und warum wir den ums Verrecken nicht wieder loswerden, auf den Punkt: „Wie soll das geh’n? Geld kann
niemand widersteh’n.“
Weil dazu die gute alte Rockmusik wieder ran darf, inklusive Balladen, Stadion-Hymnen und der ganz großen Geste, kommt es dazu, dass die Willy-Brandt-SPD noch mal das Rocken lernt. Dass es der Beerdigungs-Soundtrack für die altehrwürdige Partei sein könnte, das ist nicht die Schuld von Markus Nägele.
„GEHST DU MIT MIR UNTER“ im Stream hören: