Die Cigaretten

ELIOT

La Pochette Surprise Records (VÖ. 13.10.)

Als Cybergrunge bezeichnet die Band aus Hamburg ihren duften Abgeh-Rock für Jung und Alt und die in der Mitte.

Wenn einem in der Pressemitteilung zum Release eines neuen Albums entgegengeklatscht wird, dass hier „der Sound einer Generation“ geprägt wird, sind Zweifel meist mehr als angebracht. Zumal, wenn die Platte vom ersten Stück an NIRVANA brüllt und zwar LAUT. Die Cigaretten aus Hamburg, drei junge Männer, die auf ihren Pressefotos stylingmäßig keinen Hehl aus ihren Vorlieben für Kurt und Konsorten machen, rocken los, dass die Schwarte kracht, bieten aber keine neuen Impulse an.

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Nun könnte man sagen, warum auch? Was mal gut und relevant war, kann doch auch heute noch toll sein. Ich möchte nicht widersprechen. Jedoch: Songzeilen wie „Ich bin kein Künstler, kein Poet, ich mach’ nur Krach von früh bis spät“ metzeln den Klassiker-Ansatz leider nieder. Auf 15 kurzen Tracks wird die Klaviatur Seattle rauf und runter beklimpert, kurz unterbrochen von einer Upbeat-Nummer („Frontline“) und einem leisen Liebeslied am Schluss („Armeen“). „Drogen und Saufen“ (Track 7) werden thematisiert und der Hang der Band zu bereits „Tote(n) Musikern“ (Track 5).

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Man fühlt sich beim Hören von ELIOT an die frühen 90er erinnert, wo Skater-Jungs mit gestreiften T-Shirts und Wollmützen ihre amerikanischen Vorbilder auf VIVA imitierten und nach der ersten Platte wieder vom Major gedroppt wurden. Live bestimmt ein großer Spaß, aber ich habe den Verdacht, dass ELIOT im Grunde Musik von und für Jungs ist. Das reicht nicht.

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