Das Lunsentrio

69 Arten den Pubrock zu spielen

Tapete/Indigo (VÖ: 22.10.)

Kneipenmusik zwischen Guinness, Wodka, Pils und Äppelwoi.

Es mag 50 Wege geben, den/die/ das Liebste(n) zu verlassen, aber tatsächlich 69 ARTEN DEN PUBROCK ZU SPIELEN? Das Genre Pub-/Kneipenrock leidet unter dem Vorurteil, Rockmusik auf bierdimpflige Alkoholseligkeit zu sein. Wobei dieser Ruf wiederum der großen Sehnsucht widerspricht, endlich mal wieder in einem Pub an der irischen Westküste zu versacken, in einer Bar in Tennessee, einem Bistro in Paris, einem Weinlokal in Wien oder wenigstens einer Eckkneipe in Castrop-Rauxel.

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Sven Regener gelingen mit der Kneipe als erzählerischem Basislager großartige Romane, nun legt Das Lunsentrio das definitive deutsche Kneipenrock-Album vor (die Briten haben Ian Dury, Dr. Feelgood, Brinsley Schwarz – wir immerhin noch Swutscher). Zwar besteht die Band mittlerweile aus fünf Typen, doch wird es von dreien besonders geprägt: Nick McCarthys Hang zur deutschen Geselligkeitskultur (die er auch schon bei Franz Ferdinand auslebte) treibt die Musik voran, die Soundideen des Schlagzeugers und Studiobesitzers Sebastian Kelligs grundieren sie, Hank Schmidt in der Beeks Worte und Stimme geben ihr den eigenwilligen Charme einer Lokaltour mit Karl Valentin.

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69 ARTEN DEN PUBROCK ZU SPIELEN zieht durch Punker-Kaschemmen, Irish-Pubs und Braukeller hinter mittelalterlichen Gemäuern. Die Pogues werden zitiert, dazu Ska, Reggae, Klezmer, Russendisko, Gottfried & Lonzo und anderes Stammpersonal von Onkel Pö’s Carnegie Hall. Zum Abschluss geht’s in die „Ewige Apfelweinschänke Pompidou“, wo ausgerechnet Äppelwoi, das entsetzlich spießige Rauschmittel der verschweigenden Nachkriegs-BRD, das himmlische Genussmittel in einem utopischen Jenseits über dem Himmel von Paris darstellt. Auf die Gemütlichkeit nach dem Tod!

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