Dakota Days
All Rivers
Ponderosa Music Records (VÖ: 30.10.)
Zehn Jahre nach ihrem famosen Debüt führen Ronald Lippok und Alberto Fabris den freiheitlichen Anything-goes-Ansatz ihres Projekts fort.
Was war das doch für ein vogelwildes Sammelsurium, mit dem Ronald Lippok (Tarwater, To Rococo Rot) und der italienische Allrounder Alberto Fabris 2010 als Dakota Days debütierten! Beginnend mit einem charmant verspulten Kylie-Minogue-Cover („Slow“), hört man darauf etwa eine kühl gen Heavy-Rock geschrubbte Version von Blumfelds „So lang es Liebe gibt“, freidrehenden Krautrock, und so manchen wohltemperierten Ausweis dafür, dass sich hier zwei höchst experimentierfreudige Softrock-Connaisseure in aller Heimstudio-Spontanität zusammengefunden hatten.
Nun also die kaum mehr erwartete Fortsetzung, mit der sich Lippok und Fabris abermals zwischen allerlei Stühle setzen, dabei aber auch ihren Fokus vermehrt ins Sphärische verschieben. Durch den Gitarristen Andrea Rabuffetti zum Trio erweitert, vereinen sie auf ALL RIVERS zurückgelehnte Dub- und edel ausstaffierte Folk Anklänge; wunderhübsch per Klarinette und Violine verzierte Ambient-Reminiszenzen und rasenden Gitarrendrive; oder auch indietronische Frickeleien und opulente Instrumentals wie das tolle „Golden Bough“, die einen in ihrer träumerischen Eleganz derart erfolgreich einweben, dass man kaum genug von ihnen bekommen kann.