D Generation
Nothing Is Anywhere
Bastard Basement
Erwartbarer Garagenrock von Jesse Malins neuer, alter Band.
Jesse Malin veröffentlichte in den letzten 15 Jahren einen Strang an Soloalben, die meist ohne allzu große Aufmerksamkeit Außenstehender auskommen mussten, was nicht unbedingt gerecht war: Der New Yorker zeigte sich als staubiger Chronist der Großstadt und versierter Kenner verschiedener Spielarten des Rock’n’Roll, vergleichbar mit seinem guten Freund Ryan Adams, manchmal aber auch an Größen wie Steve Earle oder Bruce Springsteen erinnernd. Mit Adams und Springsteen, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, musizierte er bisweilen. Nun also hebt er seine alte Band D Generation aus der Versenkung.
Der Rezensent kann den bisweilen behaupteten Legendenstatus 20 Jahre später beim besten Willen nicht mehr verifizieren, zu sagen ist aber: Zumindest an das Frühwerk von D Generation erinnert hier nicht so viel, stattdessen gilt: Wer mit den etwas markiger inszenierten Malin-Alben wie LOVE IT TO LIFE (2010) glücklich wurde, macht auch hier wenig verkehrt. Malin ist nach wie vor einer, der nach dem großen Refrain sucht und ihn auf dem Bürgersteig findet, im Keller, beim letzten Drink, im Schatten unseres Lebens („Apocalypse Kids“). Die Broken Windows sind in seinen Songs nicht Indikatoren für den Niedergang der Stadt, sondern für jene Rückzugsräume, die ein Leben jenseits des herkömmlichen erst möglich machen. Das ist natürlich sehr sympathisch, wie das gesamte Album. Trotzdem leidet es etwas unter seiner überbetonten One-Take-Gossenhaftigkeit, die gerade gegen Ende Redundanzen evoziert.