Cro
Trip
Urban/Universal (VÖ: 30.4.)
Zwischen Panda-Hype und Hippie- Sound: Der Pop-Rap-Star entdeckt den Surfersound.
Ja, was war das für eine Zeit, damals, 2011, 2012, als Cro mit „Easy“ einen dermaßen großen Hype lostrat, dass er sogar mit einer Plastikpandamaske auf dem Gesicht zum Teenie-Sexsymbol wurde, bei „Wetten, dass…?“ auftrat, mit einem Bambi geehrt wurde (allerdings nicht wie einst Bushido für „Intergration“) und H&M-Kollektion und Kinofilm hinterherschob.
AmazonDas waren sie wohl, die fetten Jahre, nach der Finanzkrise, vor Trump, Corona und sowieso der Apokalypse. Die Zeit war sorglos und der Typ mit der Pandamaske lieferte den leichten, manche würden auch sagen: belanglosen, Sound dazu. Und dann? Cro blieb furchtbar erfolgreich, jede Platte ging sofort auf die Eins – dafür sorgt der Major-HipHop-Zirkus dann doch noch – aber schon das 2017er-Album TRU. fuhr schon nicht mehr gefühlte fünfzig Millionen Goldene Schallplatten ein, wurde aber dafür zu einem Kritikerliebling.
Genau diesen Weg geht Cro aka Carlo jetzt mit dem Doppelalbum TRIP weiter, erst zögerlich, dann plötzlich komplett. Die erste Hälfte des Albums, genannt „Solo“, entwickelt konsequent wie schon das Vorgängeralbum Cros eigenen poppigen „Raop“-Sound weiter, holt trotzdem noch die „Easy“-Crew ab und schließt konsequent mit Features von Capital Bra und Shindy an die Modus-Mio-Crowd an.
Auf „trip.“ dagegen, der zweiten Hälfte, lässt der seit Corona auf Bali gestrandete Künstler seine Vergangenheit hinter sich und versinkt in üppigen, hippieesken Soundwelten, inspiriert von Psychedelica, Gospel (!), Surfersound und einer sympathischen Neunziger-Slacker-Attitüde, die dem Panda überraschend gut stehen. Besonders schön: das federleichte „Endless Summer“ und das träge-melancholische „Quarandream“. Der King of Raop ist tot, lang lebe der Hippie vom Dienst!