Colleen Green

Cool

Sub Pop/Cargo (VÖ: 10.9.)

Orgasmus-Druck und kleine Lektionen in Nettigkeit: Indie-Rock aus dem Sunshine State.

Cool und nice scheinen ja erst mal Widersprüche zu sein. Zumindest wenn man in einer Stadt wie Berlin wohnt, wo sich ja alle, von dem Schnauzen-Opa bis zur Hipster-Kellnerin, grundsätzlich zu cool fühlen, um nice zu sein. Too cool to be nice. Vielleicht sollte man ganz Berlin mal auf ein Konzert der Kalifornierin Colleen Green, Jahrgang 1984, schicken, damit sie dort die Indie-Smash-Hymne „Nice To Be Nice“ von Greens nunmehr fünftem Album mitbrüllen. Ist doch gar nicht so schwer. It’s nice to be nice. Oder, vielleicht mit kleiner Einschränkung, wie es einst Major Frank Burns in der Militär-Dramedy-Serie „M*A*S*H“, sagte: „It’s nice to be nice… to the nice.“

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Auch sonst hat Colleen Green gute Fragen („How Much Should You Love A Man?“) und Antworten („I Wanna Be A Dog“) auf die Zumutungen des Alltags parat und erzählt in ihrem College-Schrammelrock von ebensolchen existentiellen Krisen wie diesem verfickten Erwartungsdruck, zum Orgasmus zu kommen („Pressure To Cum“). Ein Album, das bei all dem Sub-Pop-typischen Gitarren-Gedonner nicht gerade durch klangliche Eigenständigkeit überzeugt, aber sehr wohl durch seinen kessen, kecken Witz.

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