Claude Speeed
Infinity Ultra
Planet Mu/Cargo (VÖ: 14.07.)
Die Nebel der Nullerjahre spuken durch diese experimentellen Elektro-Entwürfe.
Das Debüt von Claude Speeed entstand unter dem Eindruck einer Reise nach Ostasien, die Tracks sind inspiriert von Fieberträumen und dem Taj Mahal. Die Stücke auf dem zweiten Album INFINITY ULTRA heißen nun „Windows 95“ und „XY Autostream“ und sie suchen nicht mehr nach emotionalen, songhandwerklich nahezu traditionellen Geschichten in der synthetischen Hardware. Claude Speeed ist Hauntologe, der die verlorene Zukunft in den Klangspuren seines Gestern sucht. Die Musik leuchtet Nebel aus, geisterhafte Räume: vergangene Raves, vergangene Technikträume, Sounds seiner Vergangenheit in der psychedelisch-experimentellen Rock-Szene Glasgows.
Er spielte zuvor beim Postrock-Trio American Men, deren Musik ein fiktiv-nostalgisches Miami bauen wollte – eines, in dem sich der Namensvetter Claude Speed aus der „Grand Theft Auto“-Reihe sicherlich wohlgefühlt hätte. Dass sich die Nebel auf INFINITY ULTRA niemals ganz auflösen, die Bezüge stets nur Spuren sind, die in den Ambient-Soundwänden, Rhythmen und Drones verschwinden, das ist Stärke und Schwäche des Albums zugleich.
Klingt wie: Oneohtrix Point Never: Replica (2011) / Tim Hecker: Virgins (2013)/ Konx-om-Pax: Caramel (2016)