Childhood

Universal High

Marathon Artists/Rough Trade (VÖ: 21.07.)

Wärmend wie die kalifornische Nachmittagssonne: Die Briten verneigen sich vor dem amerikanischen Softrock der 70er-Jahre.

Manche Dinge muss man gesehen haben. Wie das Licht, das die Sonne an einem kalifornischen Sommernachmittag  durch die Palmen am Strand von Santa Monica wirft. Obwohl, man kann auch „Californian Light“ hören, dann bekommt man einen ziemlich guten Eindruck, wie golden, wie warm, wie wundervoll und rundherum perfekt so ein Sommernachmittagslicht sein kann. Wie es direkt in die Seele hineinscheint, bis sich dort ein unwiderstehliches Wohlbefinden ausbreitet. Das, was das kalifornische Sonnenlicht hormonell anrichten kann, das kann – obwohl aufgenommen in Atlanta – auch Universal High.

Childhood, Engländer, die sie eigentlich sind, verneigen sich auf ihrem zweiten Album vor dem US-amerikanischen Softrock der 70er-Jahre, aber arbeiten sehr deutlich heraus, wo der seinen stilsicheren Umgang mit Rhythmik, Harmonien und großen Gefühlen her hatte: vom Soul nämlich. Übervater Curtis Mayfield hat hier seinen Anteil, aber auch Marvin Gaye oder die Isley Brothers. Das ist natürlich ein gewaltiger Umbruch im Vergleich zum Debütalbum ­Lacuna von 2014, auf dem Childhood noch rockiger, vor allem sehr viel psychedelischer daherkamen. Nun atmet ihre Musik eine souveräne Sexiness, die aus jedem butterweichen Basslauf strahlt, aus jeder leuchtenden Orgelfläche und aus jeder grandiosen Melodie, und jeden, der noch zwei gesunde Beine besitzt, auf den Tanzboden zwingen sollte.

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