Charley Crockett

Music City USA

Son of Davy/Membran (VÖ: 17.9.)

Und dem Cowboy kamen die Tränen: seelenvoller Country-Blues aus dem US-Süden.

Ein bisschen führt der Titel dieses Albums in die Irre. Denn auch wenn die Slide-Gitarre eine der Dominanten ist: Nach Nashville, normalerweise mit dem Begriff MUSIC CITY USA beschrieben, klingt Charley Crocketts neuntes Album und das zweite in diesem Jahr, nur selten. Stattdessen vereint er hier ein breites Spektrum verschiedener musikalischer Spielarten, die alle im weitesten Sinne im US-amerikanischen Süden anzusiedeln sind, von Memphis Soul über Texas Outlaw Country bis zu Blues.

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Das passt ganz gut, denn auch Crockett besitzt die unterschiedlichsten Wurzeln, hat sowohl kreolische als auch jüdische Vorfahren, lebte in Kalifornien, Spanien, New York. Es mag an dieser multiplen Verortung liegen, dass die Person Crockett, die wir aus Videos kennen, eigenartig über den Dingen zu schweben scheint, in ihrem Vintage-Schimmern kaum greifbar ist.

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So etwas ist nicht ungefährlich: Oft genug hat man gerade im Country gesehen, dass Posen erstarren, dass aus der Kunst ein wenig authentisch anmutendes Kunsthandwerk wird. Crocketts Songs – von der wunderbar Südstaaten-Soul atmenden Vorab-Single „I Need Your Love“ über den beschwingten Tickeltrack, der unter eingangs erklärtem Begriff übrigens die gesamten USA zusammenfasst, bis zu einem Country-Standard wie „Muddy Water“ – besitzen aber immer exakt die Portion Schmutz, die Portion Schmelz, um in derlei Fallen nicht zu tappen.

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