Built To Spill

When The Wind Forgets Your Name

SubPop/Cargo (VÖ: 9.9.)

Der enigmatische Mr. Martsch rollt durch eine gut geschwungene Rock-Landschaft.

„Ist das Kevin Spacey oder James Mercer im Auto?“, erkundigt sich ein YouTube-User. Die Frage gilt dem Video zum vorab veröffentlichten Song „Fool‘s Gold“, und es ist Built-To-Spill-Gründer- und Songwriter Doug Martsch, der eine launig-filmreife Zeitlupen-Transformation vom cruisenden Asphalt-Spießer zum gut frisierten Bühnen-Rocker hinlegt. Martsch zelebriert seit 1992 mit einem wechselnden Cast von Mitstreitern abseits der Rock-Highways mäandernde, manchmal großartige Gitarrenwuselmusik – und jetzt, sieben Jahre nach dem letzten Album UNTETHERED MOON, erstmals auf dem dafür immer noch sehr anständigen Label SubPop.

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Wenn die „Labelrecherchen“ stimmen, sind Built To Spill die erste Band eines 51-Jährigen, die man in Seattle unter Vertrag genommen hat. Sei‘s drum, Martsch und seine Mannen, diesmal Lo-Fi-Punk-Künstler und Produzent Le Almeida und sein Kollege João Casaes von der brasilianischen Band Oruã, spielen sowieso an der Zeit vorbei oder rollen über diese hinweg. Das beherrscht der enigmatische Mr. Martsch aus dem Effeff, Built To Spill 2022 schließen den Indie-Rock, wie wir ihn kennen, mit einem Drum- und Bass-Schleicher kurz, den man am Morgen nach der Clubnacht noch gut hören kann („Rocksteady“) – oder mit den Gitarren-Sirenen des Psychedelic-Pop („Spiderweb“). „Fool‘s Gold“ ist der feine Mitpfeif-Song inmitten dieser gut geschwungenen Rock-Landschaft.

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