Breezy
Schwarzfahren
Breezy/Distrokid (VÖ: 2.7.)
Old-School-Rap aus queerer PoC-Sicht, der konkreter Aktivismus ist, aber nicht dringend danach klingt.
Fangen wir mit dem Ende an. Zum Abschluss ihres Debütalbums SCHWARZFAHREN dankt Breezy noch einmal der Stadt, in der sie seit drei Jahren lebt. Das an Berlin gerichtete „Super dankbar“ wäre zwar nicht unbedingt nötig gewesen, weil die Stadt schon vorher auf dem Album eine überaus prominente Rolle spielte vom Song über „Chicken Gemüse Kebap“ bis zum „Berlin Poem“, ist aber ein guter Ausgangspunkt, den Rap der US-Amerikanerin zu erkunden.
AmazonWie da die Beats klappern, aber doch butterweich fließen, wie die englischen Raps mit wenigen deutschen Begriffen fusioniert werden und aus der Sicht einer queeren PoC das Private mit dem großen politischen Ganzen verschränkt wird, das ist konkreter Aktivismus, ohne so zu klingen.
Während die Beats mal avantgardistisch schlingern, mal weich wehende Erinnerungen an Jazzmatazz auslösen, um gleich wieder eine soulige Stimmung verspielt zu verhackstücken oder das Klackern von Tischtennis-Bällen zu samplen, erzählt Breezy aus ihren zwei Heimaten, von Rassismus und Homophobie, von #sayhername und Black Lives Matter, und bietet mit einem guten Dutzend Gastauftritten auch noch der immer lauter werdenden feministischen und queeren Szene Berlins eine repräsentative Bühne.