Boulevards

„I make you move and shout, I was on your mind, let’s have a good time.“ ­Jamil Rashad gibt auf seinem Debüt­album, GROOVE!, gleich mal den Partybeschleuniger, der Mann hat sich unter dem Alias Boulevards eine schöne Aufgabe gestellt: Bieten wir den Leuten doch wieder einen Dancefloor, der den Namen verdient. „Sexy style“ nennt er das. Und Boulevards bewegt sich stilsicher auf seinem Parkett, ihm stehen eine ordentliche Soulstimme, knackige Discobeats, eine Sammlung beeindruckender Basslines und das Talent zur Verfügung, erinnerungswürdige Hooks zu schreiben.

Was der Sohn eines Radio-DJs auf diesen zwölf Tracks leistet, kommt einem Update für ein Welterfolgsprogramm aus den Partyzonen der 70er- und 80er-Jahre gleich, der „Good Times“-Move aus dem Hause Chic im Wechsel mit etwas trockeneren Kalibern aus der Funkwerkstatt von Prince und Vintage-HipHop-Sounds. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir diese Musik als Verneigung vor den Großmeistern lesen oder nur ganz intui­tiv in die Moves einsteigen: Rashad legt da eine sehr einnehmende Produktion hin. Nicht zuletzt weil der Sänger und Elektroschrauber aus Raleigh, North Carolina, dramaturgisch gut gearbeitet hat – zwischen die Partytracks streut er wenige fein polierte R’n’B-Songs mit ausgeruhten Sax-Parts und diesem Synthie­gezirpe, das wir doch irgendwoher kennen (woher bloß?). Aber hier und jetzt macht er eben auch eine gute Figur.