Bicep
Isles
Ninja Tune/Rough Trade (VÖ: 22.1.)
Das nordirische DJ-Duo fleddert sich gekonnt durch die Trickkiste der Rave-Vergangenheit.
Dance Music hängt seit geraumer Zeit in der Nostalgiefalle – und Bicep sind die größten Nutznießer dieses rasenden Stillstands. Die beiden Nordiren machten sich ursprünglich einen Namen damit, als DJs und Blogger vergessen geglaubte Musik aufzutreiben, und legten als Produzenten Eigenproduktionen nach, die in ihrer Tonalität vergangene Rave-Ären neu aufleben ließen.
AmazonSo auch auf ihrem zweiten Album ISLES, das nach dem Wischtechnikprinzip hier malawische, dort bulgarische Chöre auf den Mix aufträgt, um die melodramatischen Pads, gleißenden Melodien und breakigen Rhythmen noch zusätzlich emotional aufzuladen.
So billig die Mittel bisweilen sind, so gekonnt gehen Bicep aber mit ihnen um. Sie leihen sich nur den Sound und (re-)kombinieren Bekanntes zu treibenden, hymnischen Breakbeat-Tracks mit Rave-, Elektro- und sogar Dubstep-Anleihen, die für die Open-Air-Saison 2021 zurechtgeschnitten sind. Die darf nur nicht ins Wasser fallen.
Autor: Kristoffer Cornils
„ISLES“ im Stream hören: