Ashnikko
WEEDKILLER
Warner (VÖ: 25.8.)
Ein Gothic-Emo-Cyberpunk-Soundtrack für eine Fee auf Rachefeldzug.
Knapp vier Jahre ist es her, da ging Ashnikko mit ihrem TikTok-esken Featuretrack „Stupid“ mit Yung Baby Tate viral. Es folgte das Debüt Mixtape DEMIDEVIL, die jungen Leute waren begeistert von Ashton Casey und ihrer Anime-inspirierten Ästhetik. Der Nachfolger WEEDKILLER heißt nicht nur so, sondern ballert auch wie eine Flasche Unkrautvernichter auf Ex. Lodernde Bässe, schneidende Vocals, dicke Beats sind die Mittel der Wahl der gebürtigen Amerikanerin, die in London lebt, um ein postapokalyptisches Fantasyepos zu erzählen.
AmazonGut, von Ash war auch nichts anderes zu erwarten als Ameisen unter der Haut, modernde Knochen und Stahlkörperteile wie etwa in der Singleauskopplung „Worms“. Aber wenn’s schmeckt, dann schmeckt es, und WEEDKILLER ist schon sehr delikat. Ashnikkos Self-Insert als Cyborg-Feencharakter auf Rachefeldzug schießt auf der Platte allen anderen, aber auch sich selbst ins Bein: „Orange juice and toothpaste / I’ll roll around in blue paint / Thinking of new ways that I can self-sabotage.“
Es geht in all seiner creepy Ästhetik auch um innere Abgründe, um Begehren, das besser keins wäre, um Queerness, Autoaggression. „I could get hurt / Bound with a curse / Don’t want this bubble to burst / […] I feel high when she look at me“, gesteht sie im Track „Super Soaker“, der genauso unangenehm relatable ist. WEEDKILLER wirkt vielleicht, als wüsste es nicht ganz, was es will, doch eigentlich tut es das: Der dystopian Clusterfuck eines Fairy-Gothic-Emo-Cyberpunk. Nice