Archive
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PIAS/Dangervisit (VÖ: 28.8.)
Aus ihrem Backkatalog basteln Archive ein eindrucksvolles Ambient-Werk.
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Also lassen Archive die Festlichkeiten zu ihrem 25-jährigen Bestehen auch in ihrem 26. Jahr nicht abreißen. Ein Jahr nach dem ausufernden Party-Box-Set 25 folgt mit VERSIONS ein weiterer Rückblick auf ihre Karriere. Dabei greifen sie auf den Kniff zurück, alte Songs neu aufzunehmen. Eine gern gezogene Option, die in den meisten Fällen kräftig in die Hose geht. Zu sehr haben sich die Originale in unsere Seelen gefressen, zu wenig Neues fällt den Acts dazu ein.
AmazonBei Archive sieht dies anders aus. VERSIONS folgt von Beginn bis zum Ende einem Konzept: maximale Reduktion. Es entreißt den nicht selten ausufernden Songs ihr Herz, lässt sie nackt dastehen. So schrumpfen exzessive Stücke wie „Lights“ und „Again“ um gut zehn Minuten. Dabei greift das Südlondoner Kollektiv nicht nur auf bekannte Tracks zurück, sondern wie etwa mit „Remains Of Nothing“ auch auf erst für 25 veröffentlichte.
Den Gesang begleiten sphärische Klänge, Klavier, entrückte Synthesizerflächen oder Gitarre. Die zehn Stücke finden zu einer für sich selbst stehenden Ambient-Collage zusammen, entwickeln in der Ruhe eine fesselnde Dynamik. Zeitweise auf Zeitlupe herunter fahrend, entwickeln Archive aus ihrem Repertoire eine eindrucksvolle Space-Odyssee.